Das Leben...

Wir versuchten uns  an die schönen Momente der Chemotherapie zu erinnern, da wo es ein bisschen besser ging. Wo wir auf der Hafepipe waren, und du mit deinem Rollerskates genauso schnell warst wie deine Freunde.
 
 
Als wir im Sommer am Starnberger See waren, wir fuhren Motorboot und die Sonne schien so heiß. Es hatte mir so leid getan, das du nicht ins Wasser konntest, das ja dein Element war.
Mit dem Hickitäschchen zwischen den Zähnen, der Deinen Herzkatheter beinhaltete hieltest du dich am Boot fest, der Körper gut halb im Wasser und es war herrlich, innerlich hast du gejauchzt vor Freude.
Da waren dann die Ärzte die die Hände über den Kopf zusammen schlugen, wenn du von deinen neuen Erlebnissen erzähltest.
All das ging uns durch den Kopf und am Abend stand fest, wir können nichts daran ändern, wir müssen auch diesmal das Beste daraus machen.
 
So viel wir auch im Schlechten das Gute suchten, waren wir traurig.
                                   
    Das WARUM blieb

Mir ging durch den Kopf was du schon alles ertragen musstest, wie stark du warst, wie ungerecht das Leben.
Du wolltest es, du wolltest es aufnehmen mit dem Krebs und du wolltest siegen, also machten wir das was wir auch in der ersten Therapie gemacht haben. 

"Wir versuchten Dein  Leben zu genießen"

Ein halbes Jahr nach der Stammzellentherapie war noch immer ein Pleura Erguss zu sehen,  der sich wohl schon verfestigt hatte.
Die Chemotherapie zeigte keine Wirkung, es ging von vorne los.
Eine Welt brach zusammen, ein Bild von einer glücklichen Familie von einem gesunden Kind. 
Das alles war unerreichbar geworden. 

 
Felix wollte sein Leben genießen, steckte sich immer neue kleine Ziele.
 
 
Sein letztes Ziel war sein 18. Geburtstag, 
er konnte ihn feiern.