Ausstellung und Intertwiev
Felix (15 Jahre ) beim Fotografieren
Dipl. Psychologe Walter S. im Gespräch
mit Felix Maria Kühnl und Ergotherapeutin Astrid S.
Walter: Wie sind die Bilder eigentlich entstanden?
Felix: Ich war wegen einer Tumorbiopsie auf der Chirurgie. Das war nach der Operation, da habe ich bereits Chemo bekommen. Die Astrid hat mich angesprochen und ich habe ja gesagt.
Astrid: Ja, ohne zu zögern!
Walter: Was hat dich denn da so gereizt daran?
Felix: Abwechslung! Normalerweise bleibt man ja immer auf Station, wenn man Chemotherapie bekommt.
Wir sind dann so durchs Krankenhaus gegangen, als Astrid mich angesprochen hat, hatte ich gleich ein paar Ideen, wo man im Krankenhaus hingehen kann um gute Bilder zu machen.
Walter: nach welchen Kriterien hast du deine Motive denn ausgesucht?
Felix: Sie sollten gut aussehen und zu meiner Zeit hier in der Klinik passen.
Die Verzogene Zeit
Felix: Dieses Bild hatte ich gleich am Anfang im Kopf. Ich glaub sogar, es war das erste Bild, von dem ich wusste, dass ich es fotografieren will.
Ich wusste gleich, dass ich eine Uhr fotografieren will, aber welche hat sich dann erst noch entwickelt. Ich habe gemerkt, dass große Uhren mehr Ausstrahlung haben als die kleinen.
Astrid: Die Uhr funktioniert auch. Da sieht man, dass wir in der Mittagszeit im Krankenhaus unterwegs waren.
Felix: Was mich an dem Motiv gereizt hat, war, dass einem auf Station die Zeit oft total lang wird. Anfangs schaut man ständig auf die Uhr und dann vergeht die Zeit ganz langsam. 5mal oder 10 mal so langsam, wie außerhalb des Krankenhauses.
Später macht man das nicht mehr. Erst kurz bevor man wieder entlassen wird, wenn man wartet, dass man endlich Heim darf, schaut man wieder ständig auf die Uhr und die Zeit vergeht dann wieder so langsam.
Die METALLIC LEERE
Felix: Das Bild ist eigentlich zufällig entstanden, weil die Aufzugtüre gerade in dem Moment aufging, als ich auf Astrid gewartet habe, die bei den Ärzten war, um zu fragen, ob wir die Station verlassen können.
Normalerweise ist der Aufzug geschlossen. Man braucht einen eigenen Schlüssel, wenn man ihn benutzen will.
Das habe ich dann eigentlich nur fotografiert, weil ich dachte, dass das bestimmt gut aussieht.
Erst später hatte ich dann den Gedanken, dass das ja auch der Aufzug ist, mit dem man in den OP fährt. Dieser spezielle Aufzug ist anders als die anderen Aufzüge im Haus. Er glänzt viel stärker. Es ist kalt drin. Wenn man im Aufzug ist und sich die Tür schließt, ist man vom Rest des Gebäudes total abgeschirmt. Man fühlt sich fremd da drin.
Entfernt von allem normalen Leben.